Informationssystem zu Sammlungen und Museen
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Sammlung und Archiv

Allgemein
BezeichnungSammlung und Archiv
UniversitätStaatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
UniversitätsortStuttgart
Museums- und SammlungsartKulturgeschichte & Kunst
Museums- und SammlungsformSonstige Sammlungsform
SammlungsschwerpunktArchitektur · Design · Kunst · Kunstgeschichte · Universitätsgeschichte
Externe Links
AdresseStaatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Am Weißenhof 1
70191 Stuttgart
ÖffnungszeitenFührungen nach Vereinbarung
KontaktProf. Nils Büttner (Sammlungsleiter/in)
nils.buettner@abk-stuttgart.de
Telefon: +49 (0) 711 28440 275
BeschreibungDie Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (mit ihren ca. 800 Studierenden) ist die größte künstlerische Hochschule in Baden-Württemberg.
Die Kunstsammlung der Akademie umspannt Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die mit der Akademie in Verbindung stehen oder standen, in erster Linie also Arbeiten von Professoren/innen, Werkstattlehrer/innen und ehemaligen Studenten/innen. Hinzu kommen Nachlässe von einstigen Professoren und Professorinnen (Kurt Weidemann u.a.). Außerdem verfügt die Sammlung über einen reichen Fundus an Plakaten und Originalgrafiken, die zum Teil schon über das Portal LEO-BW zugänglich sind (siehe Externe Links).

Die Sammlung der Kunstakademie Stuttgart umfasst etwa 4000 Einzelobjekte, vor allem aus den Bereichen Graphik und Malerei, aber auch Skulpturen, Bühnenbilder, Neue Medien usw.. Ziel der Sammlung ist es, wenn möglich die Arbeit an der Akademie von ihrer Gründung 1761 bis heute anhand ausgewählter Werke von Professorinnen und Professoren, der Studiengänge, sowie ausgewählter Studierender exemplarisch darzustellen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf Kunstwerken aus dem 20. Jahrhundert. Parallel zur Kunstsammlung arbeiten wir am Aufbau eines Schriftenarchivs, in dem z.B. die Entwicklung der Akademie in ihren organisatorischen Strukturen nachvollziehbar werden soll, aber auch schriftliches Material zu den Klassen, den Lehrenden, zum Unterricht gesammelt wird. 
SonstigesSonderausstellungen 
Stand der InformationenOktober 2014
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Objekte der Sammlung sind komplett in einem Inventarbuch und in einer Datenbank Augias-Museum 4.0 erfasst (Stand: März 2009). Die Datenbank ist bislang nicht öffentlich zugänglich. Inventarisiert wurden die Objekte von Mai bis September 2007. Abgeschlossen wurden die Arbeiten mit der Erfassung der rund 2.000 Objekte großen Plakatesammlung Ende 2008.

Die Sammlung wächst aber auf Grund der Produktion der Studiengänge Kommunikationsdesign und des Instituts für Buchgestaltung ständig weiter. Die Sammlung ist noch nicht öffentlich zugänglich. Im Moment laufen Verhandlungen wegen eines Wechsels der Erfassungssoftware. Für die Zukunft ist die Konversion der Datenbank in das System IMDAS geplant, das vom Land Baden-Württemberg gefördert wird.
Digitalisiert wurden bisher nur die Plakate. 
Bedeutende Teilbestände
  • Plakatsammlung, 2500 Objekte, Provenienz: Druckwerkstätten und überwiegend Fachgruppe Design, wachsender Bestand, Laufzeit: 1950 bis heute
  • Kunstsammlung, ca. 2500 Objekte, wachsender Bestand, Laufzeit: ca. 1880 bis heute
  • Nachlass Professor Erich Feyerabend, 180 Objekte, Provenienz: Erben des Künstlers, abgeschlossener Bestand, Laufzeit: 1920 bis 1945
  • Teilnachlass Professor Alexander Eckener, ca. 200 Objekte, Provenienz: Erben des Künstlers, abgeschlossener Bestand, Laufzeit: 1900 bis 1940
  • Matrikelakten der Kunstgewerbeschule, Provenienz: Studierendensekretariat, 5583 Einzelakten, abgeschlossener Bestand, Laufzeit: ca. 1900 bis 1942
  • Sammlung von Lithographien und Graphiken aus dem Bestand der Kunstakademie, ca. 1000 Blätter, abgeschlossener Bestand, Laufzeit: ca. 1950 bis 1980
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1975 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
Geschichte1829 wurde die Königliche Kunstschule neu gegründet. Aus der Kunstanstalt Neckarstraße zog die Kunstschule am Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts in den Neubau der Urbanstraße 37 um, wo sie, seit 1901 unter dem Namen „Königliche Akademie der bildenden Künste“, nach dem Ersten Weltkrieg als „Württembergische Akademie der bildenden Künste“ und ab 1941 als „Staatliche Akademie der bildenden Künste“ bis zur Zerstörung der Gebäude im Zweiten Weltkrieg untergebracht war.

1869 wurde die Württembergische staatliche Kunstgewerbeschule zur Förderung der deutschen Kunstindustrie gegründet, zu der 1902 die Königlichen Lehr- und Versuchswerkstätten kamen. Der Architekt und Gestalter Bernhard Pankok (1872-1943) verfolgte das ehrgeizige Vorhaben, alle Stuttgarter Kunstlehranstalten, die bislang an verschiedenen Orten untergebracht waren, unter einem Dach zusammenzuführen.

Die Zusammenführung von Handwerk und Kunst lag durch die Arts-and-Crafts-Bewegung eines William Morris (1834-1896) geradezu in der Luft. Man erhoffte sich für die Wirtschaft Anregungen und neben wirtschaftlichen auch künstlerische Impulse für das Kunsthandwerk. Bernhard Pankok propagierte auch für die künstlerische Ausbildung noch vor dem Bauhaus die Bedeutung der praktischen Tätigkeit und skizzierte damit die erste staatliche Reformschule der Moderne in Deutschland. Nach Bernhard Pankok ist auch Adolf Hölzel (1853-1934) als einflussreicher Lehrer und frühe Zentralfigur der Stuttgarter Akademie zu erwähnen. Adolf Hoelzel wurde 1905 berufen und lehrte bis 1919 im ehemaligen Anstaltsgebäude in der Urbanstraße. Er hatte als Künstler, vor allem aber als Lehrer, einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Moderne in Deutschland. Willi Baumeister (1889-1955), Oskar Schlemmer (1888-1943), Otto Meyer-Amden (1885-1933), Hermann Stenner (1891-1914), Johannes Itten (1888-1967), Ida Kerkovius (1879-1970) sind als Schüler Exponenten des Hölzel-Kreises. Seine Lehre von den bildnerischen Mitteln sowie seine Vorschläge zur Kunstschulreform haben das Selbstverständnis der künstlerischen Ausbildung des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch in Stuttgart die Verbindung zur Moderne gekappt, auch hier wurden Künstler mit Arbeitsverboten belegt, als entartet ausgegrenzt und diffamiert. Auch der Hoelzel-Schüler Willi Baumeister, einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit, war wie viele andere von diesen Repressalien betroffen.

Willi Baumeister – 1946 als Professor an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart berufen – war eine der prägenden Symbolfiguren für den Neubeginn an der Stuttgarter Kunstakademie. Er wirkte an der Neuorganisation der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste mit und stellte als einflussreicher Lehrer die abgerissene Verbindung zur Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg wieder her.

Nachdem sämtliche, ehedem zur Königlichen Kunstschule gehörenden Sammlungsbereiche (Gemälde-, plastische und Kupferstich-Sammlung) in das Königliche Museum der bildenden Künste (später Staatsgalerie) übergegangen waren, verfügte die Akademie, ebenso wie die ehemalige Kunstgewerbeschule, im 20. Jahrhundert lange Zeit über keine eigene Sammlung. Diese wurde erst im Jahr 1975 vom damaligen Rektor der Hochschule Prof. Dr. Wolfgang Kermer (geb. 1935) gegründet.

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